Gewalt in der Familie

Abgängigkeitsanzeige

Allgemeine Informationen

Wenn jemand aus dem persönlichen Umfeld abgängig und zu befürchten ist, dass ihr/ihm etwas zugestoßen sein könnte, sollte auf jeden Fall eine Abgängigkeitsanzeige (auch: Vermisstenanzeige) gemacht werden. Es sollten Angaben zu persönlichen Merkmalen (Körpergröße, Aussehen, Kleidung) der/des Abgängigen gemacht sowie ein möglichst aktuelles Lichtbild zur Verfügung gestellt werden. Auch Angaben über Freundeskreis, Beruf, Hobbys und dergleichen helfen weiter. Die Daten zur abgängigen Person werden bis zu ihrer Auffindung im österreichischen Fahndungssystem (EKIS) sowie im Schengener Informationssystem (SIS) gespeichert.

Zuständige Stelle

Die Polizeiinspektion am Wohnort bzw. am letzten Aufenthaltsort der/des Abgängigen

Wenn der letzte Wohnort/Aufenthaltsort nicht bekannt ist, kann grundsätzlich bei jeder Sicherheitsdienststelle Anzeige erstattet werden. Falls verfügbar, sollte gleich ein möglichst aktuelles Foto der vermissten Person mitgenommen werden.

Verfahrensablauf

Bei Vorliegen der folgenden Voraussetzungen wird von der Polizei eine Fahndung eingeleitet:

  • Wenn befürchtet wird, dass Suizidgefahr, ein Unfall oder auch eine Gewalttat vorliegen könnte
  • Wenn die abgängige Person auf Grund einer psychischen Behinderung hilflos ist oder Leben oder Gesundheit anderer ernstlich und erheblich gefährdet
  • Wenn es sich um ein Kind oder um eine minderjährige Person handelt (auch ohne spezielle Gefährdungslage) und ein Ersuchen gemäß § 162 Abs 1 ABGB oder gemäß § 111c Außerstreitgesetz vorliegt

Die Schilderungen der anzeigenden Person sowie das Alter der Vermissten/des Vermissten dienen der Polizei als Grundlage für die erste Einschätzung der Gesamtsituation.

Die Dauer der Abgängigkeit spielt grundsätzlich keine Rolle!

Achtung

Wenn die gesuchte Person aufgefunden wird oder sich meldet, sollte dies sofort der Sicherheitsdienststelle, bei der die Abgängigkeitsanzeige erstattet wurde, gemeldet werden!

Letzte Aktualisierung: 2. Mai 2024

Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Inneres